Eine famose Sache
Eine famose Sache
Mathbuch | 22. Februar 2024Die Entwicklung des neuen «Mathbuchs» schreitet voran. Derzeit werden in verschiedenen Kantonen der Deutschschweiz Materialien daraus erprobt. Wir haben zwei 7. Klassen in Bern besucht.
Christian Stauffer, Co-Klassenlehrer im Schulhaus Spitalacker in Bern, empfängt uns herzlich und nimmt uns direkt mit auf eine Führung. Die Klassenzimmer sind modern, hell und mit ihrer Holzausstattung gleichzeitig gemütlich. Auffallend sind die grosszügigen Platzverhältnisse, die den Schülerinnen und Schülern verschiedene Lernorte und Rückzugsmöglichkeiten bieten.
«Mathbuch»-Neuausgabe: das Wichtigste im Überblick
Im Fokus stehen der Anschluss an digitale Unterrichtsformen sowie eine inhaltliche Neustrukturierung mit einem klaren didaktischen Lehr- und Lernpfad. Das «Mathbuch 1» ist einsatzbereit ab Schuljahr 2025/26. Das erwartet Sie:
- Forschend-entdeckendes Lernen für Schülerinnen und Schüler jedes Niveaus
- Stark ausgebauter digitaler Anteil
- Sprachbewusster Alltagsbezug
- Einheitlich strukturierte Lernumgebungen über alle drei Schuljahre
- Kooperative Aufgaben für den Unterricht im Klassenverband, individuelles Üben und Vertiefen sowie persönliche Lerndokumentation
- Kennzeichnung des Anforderungsniveaus aller Aufgaben für die individuelle Lehr- und Lernplanung
«In dieser Doppelklasse sind wir zu zweit im Teamteaching und teilen uns die Arbeit mit den Jugendlichen auf. Jemand von uns kann zum Beispiel einen kurzen Test korrigieren und diesen gleich im Anschluss mit dem Schüler besprechen, während die zweite Lehrperson für die anderen da ist.» So würden Synergien sinnvoll genutzt, anstatt dass beide Klassen parallel das Gleiche machen. «Es ist schön, so unterrichten zu dürfen», findet Christian Stauffer.
Ein klarer Lernpfad
Drei Wochen lang erproben die beiden Klassen die Lernumgebung «Mit Dezimalzahlen rechnen». «Das Konzept des neuen ‹Mathbuchs› gewährt mir die Freiheit, die stärkeren Schülerinnen und Schüler nach ein paar Grundlageninputs und konkreten Lernzielen zu Beginn der Lektion selbstständig arbeiten zu lassen. Das verschafft echte Lernzeit für die Jugendlichen und mir Raum für die Unterstützung jener, die sie benötigen. Für mich als Lehrperson bedeutet das einen echten Mehrwert», erklärt Christian Stauffer und fügt an: «Es gibt im neuen ‹Mathbuch› fünf sogenannte Lernfortschritte, deren Konzept mir extrem gut gefällt!» Dank eines klaren didaktischen Lehr- und Lernpfades stellen sich die Lernenden ihre Aufgaben nach ihren jeweiligen Bedürfnissen zusammen.
In dieser Klasse dürfen sie zudem selbst entscheiden, zu welchem Zeitpunkt sie ihre Zwischentests ablegen möchten. «Wenn sie so weit sind, melden sie sich bei mir. Hier findet also eine Differenzierung statt. Die Stärkeren haben oftmals den Wunsch, die Tests bereits nach relativ kurzer Zeit abzulegen, damit sie anschliessend gleich den nächsten Lernfortschritt in Angriff nehmen können», erläutert Stauffer.
Miles und Alessio (linke Tischseite) diskutieren mit ihren Klassenkameraden eine der schwierigeren Aufgaben. Beide mögen das Fach Mathematik sehr und bevorzugen daher anspruchsvolle Fragestellungen, bei denen sie knobeln müssen. Für Meta auf dem Bild rechts ist die Erprobung des neuen «Mathbuchs» spannend: «Es ist speziell, mit solchen Blättern zu arbeiten, die noch gar nicht wie ein richtiges Lehrmittel aussehen.»
Forschend-entdeckendes Lernen für jedes Niveau
Wer bei den Grundlagen nicht beim ersten Anlauf erfolgreich war, kann am Ende des Lernblocks sein Wissen erneut testen. Die Lernenden bekommen noch einmal Zeit, den Stoff zu repetieren und zu üben. Christian Stauffer ergänzt: «Währenddessen können die stärkeren Schülerinnen und Schüler zum Beispiel mit den Materialien für die erweiterten Ansprüche arbeiten. In meiner Klasse werden gleichzeitig Jugendliche des Real- und des Sekundarniveaus unterrichtet. Das ‹Mathbuch› begegnet dieser Heterogenität mit wertvollen Differenzierungsmöglichkeiten und ist in meinen Augen ein absolut famoses Lehrmittel.»
Am Ende der Lektion geht Christian Stauffer den bearbeiteten Stoff noch einmal mit der Klasse durch, bespricht mit ihr allfällige Unklarheiten, beantwortet offene Fragen und erklärt unseren Redaktorinnen, wie flexibel er mit dem Erprobungsmaterial seinen Unterricht gestalten kann.
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