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Ça roule

«Jedes Kind kann so lernen, wie es ihm entspricht»

Das Churermodell in einem Solothurner Schulzimmer: Wir haben den Französischunterricht von Indira Gubler besucht, die dieses Konzept mit «Ça roule» erfolgreich umsetzt.

Es ist ein Sommertag kurz vor Schuljahresende. Indira Gubler begrüsst in der Schule Lohn-Ammannsegg zehn Viertklässlerinnen und Viertklässler. Sie lernen seit zwei Jahren Französisch – im Kanton Solothurn die erste Fremdsprache. Unterrichtet wird mit «Ça roule», an dem die Lehrerin als Co-Autorin mitwirkte. Das seit diesem Jahr komplette Lehrwerk ist zudem in beiden Basel, in Bern und Freiburg zugelassen und wird im 3. Zyklus mit «C’est ça» fortgeführt.

Erster Schritt: das Schulzimmer umstellen

Die Einrichtung unterscheidet sich von der eines klassischen Schulzimmers: keine zur Wandtafel ausgerichteten Bänke, sondern im Raum verteilte, leichte mobile Pulte, verschiedene Sitzgelegenheiten, praktische Staumöbel und neben einem Whiteboard mehrere Pinnwände. Indira Gubler, die neben Französisch auch ICT unterrichtet, ist erst vor wenigen Wochen in dieses schöne Zimmer unter dem Dach gezogen. «Ganz fertig eingerichtet ist es noch nicht. Aber es wird!» Sie arbeitet nach dem Churermodell. Das Schulzimmer umzustellen ist das erste von vier Elementen dieses Konzepts.

Das zweite erleben wir gleich mit: der Input im Sitzkreis, der das Herzstück dieses Lernsettings darstellt. Dort erfahren die Kinder nun, was in der Doppellektion geplant ist: der Start mit der Mission der letzten Unité von «Ça roule 4». Es gilt, Karten für «Vrai ou faux» zu erstellen – ein Spiel mit Fragen zum Leben von Kindern in anderen Ländern. Die Fragen sind in dieser und der nächsten Lektion zu erarbeiten, bevor in der letzten vor den Ferien gespielt wird. Die Lehrerin hat dafür mehrere Posten vorbereitet. Sie gibt inhaltlichen Input und erklärt dann die Aufgaben. Dabei unterscheidet sie klar, welche zu den Grundanforderungen gehören und welche darüber hinausgehen. Zusätzlich nennt sie als mögliche Abwechslung Repetitionsaufgaben aus den Exercices interactifs oder dem VocaTrainer.

Den Kindern etwas zutrauen

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Indira Gubler unterrichtet seit drei Jahren begeistert und erfolgreich im Lernsetting des Churermodells.

Nun aber «Assez de blabla»! Dieses Stichwort scheint bekannt zu sein, ebenfalls die Regeln, die für die nächste Unterrichtsphase gelten. Hier kommen nämlich das dritte und vierte Element des Churermodells ins Spiel: «Lernen mit Lernaufgaben» und «Freie Platzwahl». Routiniert und motiviert stellen sich die Kinder ihr Material zusammen – Cahier, Arbeitsblätter und die Cartes de vocabulaire von «Ça roule», Tablets, Werkzeug – und begeben sich an einen Ort, der für die jeweils gewählte erste Aufgabe geeignet ist. Die meisten Kinder tun sich in kleinen Gruppen zusammen, eines zieht sich allein in eine ruhige Ecke zurück.

«Mir gefällt die dahinterstehende Haltung, den Kindern etwas zuzutrauen.»
Indira Gubler

«Jedes Kind kann so lernen, wie es ihm entspricht», sagt die Lehrerin. Sie hat sich inzwischen an den sogenannten Beratungstisch gesetzt und erzählt, wie sie vom Churermodell hörte und sofort wusste, dass sie auf diese Art arbeiten möchte. «Mir gefällt die dahinterstehende Haltung, den Kindern etwas zuzutrauen.» Sie besuchte an der PH Zürich eine Veranstaltung von Reto Thöny, dem Begründer und Entwickler des Konzepts, und nahm ein Coaching in Anspruch. Seit drei Jahren unterrichtet sie nun so und ist begeistert. «Das Setting des selbstständigen Lernens macht vieles möglich. Ich sehe bessere Fortschritte und kann den einzelnen Kindern leichter gerecht werden. Das ist sehr befriedigend.» Die Atmosphäre sei eher ruhiger als im Frontalunterricht.

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Nach dem Input im Kreis bearbeiten die Kinder die Lernaufgaben beim Churermodell so, wie es ihnen entspricht: welche und in welcher Reihenfolge, wo und mit wem. Die Lehrperson begleitet sie dabei.

Voraussetzungen stimmen

Dabei ist sich Indira Gubler bewusst, dass nicht alle so gute Voraussetzungen haben wie sie, um das Konzept umzusetzen: Die Schulleitung steht dahinter, es gibt ein Budget dafür, in dieser Schule sind die Klassen klein und für jedes Kind liegt ein Tablet bereit. Zudem trägt das kompetenzorientierte Lehrwerk zum Gelingen bei. Es ist auf selbstständiges Lernen ausgerichtet.

Auf der Website des Churermodells finden sich «Gelingensbedingungen». Diese lassen den Schluss zu, dass der Erfolg in diesem Schulzimmer zudem mit der Persönlichkeit der Lehrerin zu tun hat: Indira Gubler schafft es, stets den Überblick über das Lerngeschehen zu behalten. Immer wieder bewegt sie sich hinein, fragt nach, erklärt, kontrolliert Resultate. Wird es irgendwo unruhig, schlägt sie auch mal eine andere Aufgabe vor – oder, kurz Pause zu machen.

Als sie mit einer Glocke signalisiert, dass es auf das Ende zugeht, ist zu hören: «Oh nein, schon?» Zurück im Sitzkreis werden ein paar Resultate präsentiert und kommentiert, bevor man im Schulzimmer zu einem Schlusslied alles verräumt. Bei der Verabschiedung freuen sich die Kinder ganz offensichtlich auf die nächste Französischstunde.

Weiterführende Informationen erhalten Sie auf der Lehrwerksseite

Weiterführende Informationen zum Churermodell


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