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Prisma

«Ich kenne kein anderes Buch so gut wie ‹Prisma›»

Im Frühjahr 2020 erscheint Band 2 von «Prisma», unserem Lehrwerk für den Natur-und-Technik-Unterricht auf der Sekundarstufe I. Co-Projektleiterin Eva von Wyl sagt, welche Themen behandelt werden und was das Lehrwerk so erfolgreich macht.

Der zweite Band von «Prisma» erscheint im Frühjahr 2020. Eva, was dürfen Lehrpersonen sowie Schülerinnen und Schüler von «Prisma 2» erwarten?

Eva von Wyl: Einen runden, didaktisch überzeugend und grafisch schön aufbereiteten Band mit reichhaltigem digitalen Angebot – Animationen, interaktive Übungen –, das interessante Möglichkeiten zum Vertiefen bietet. Dem Autorenteam ist es meiner Meinung nach hervorragend gelungen, dem fächerübergreifenden und handlungsorientierten Unterricht gerecht zu werden und Bezüge zwischen den Themen und Fächern herzustellen.

Kannst du ein Beispiel nennen?

Beim Thema «Chemische Reaktionen» lernen die Schülerinnen und Schüler die Energieverläufe von Reaktionen kennen. Später im Buch geht es bei der Ernährung um die chemische Reaktion und deren Verlauf bei der Verdauung. So wird das theoretische Chemiewissen mit dem menschlichen Körper in Verbindung gebracht und in einen erweiterten Kontext gestellt.

Welche Themen kommen in «Prisma 2» noch vor?

In der Biologie geht es beispielsweise um Zellen und in diesem Zusammenhang um das Wachstum von Pflanzen. Ebenso lernen die Jugendlichen, wie aus Zellen ein Mensch entsteht. In der Chemie werden Atome und wie oben erwähnt chemische Reaktionen beschrieben, in der Physik Kräfte und Bewegung behandelt. Ein fächerübergreifendes Thema ist «Nervensystem, Akustik und Optik».

Welches ist dein Lieblingsthema?

Ein Lieblingsthema an sich kann ich nicht nennen. «Prisma» hat aber in mir als Historikerin das Interesse an Chemie geweckt. Die chemischen Reaktionen haben auch bei mir eine chemische Reaktion ausgelöst (lacht).

In «Prisma» gibt es viele Experimente. Hast du ­einige davon selbst ausprobiert?

Dafür sind wir auf der Redaktion leider nicht ausgerüstet. Co-Projektleiterin Vera Jerjen hatte einmal die Gelegen­heit, bei einer «Prisma»-Veranstaltung ein Experiment mit Kaliumpermanganat durchzuführen.

Was macht die Experimente speziell?

In «Prisma 2» wird die Variablenkontrolle eingeführt, das macht das Experimentieren richtig spannend, da eine neue Experimentiererfahrung ermöglicht wird. Die Jugendlichen müssen die Experimente selbst planen und sich überlegen, wie sie diese durchführen wollen. In meiner Schulzeit hätte ich auch gerne so experimentiert!

Und was zeichnet «Prisma» besonders aus?

Die Einbindung von Technik in die Naturwissen­schaften – wie vom Lehrplan vorgegeben – kommt nicht nur im Titel vor, sondern wird im Inhalt ganz konkret umgesetzt. So lernen die Jugendlichen in «Prisma 1» etwa, dass sich mit Dampf Schiffe antreiben lassen, und bauen selbst ein «Tuk-Tuk» (Dampfschiffchen). Bei diesem technischen Experiment müssen die Jugendlichen das Wissen aus vorherigen Themen anwenden. In «Prisma 2» wird der Experimentierzyklus aus «Prisma 1» um den Technik­zyklus erweitert. Dabei werden Besonderheiten der technischen Arbeitsweise, etwa das «Testen und Entwickeln», herausgearbeitet.

Gibt es einen roten Faden, der sich durch das Lehrwerk zieht?

Ja. Einerseits wegen des vom Lehrplan 21 geforderten spiral­curricularen Aufbaus, andererseits sind die einzelnen Themen in «Prisma» sehr schön aufeinander abgestimmt und bauen aufeinander auf. Nach der Einführung wird ein Thema immer wieder aufgegriffen und das Wissen dazu erweitert. So erhalten die Jugendlichen die Chance, bis zum Ende der 9. Klasse die wichtigsten naturwissenschaftlichen und technischen Konzepte fürs Leben zu verstehen.

Zum Beispiel?

Beim Thema «Wachstum von Pflanzen» lernen die Jugendlichen die Fotosynthese kennen. Beim Thema «Chemische Reaktionen» wird darauf Bezug genommen und erklärt, dass es sich bei der Fotosynthese um eine chemische Reaktion handelt.

Unser grosses Anliegen ist es, komplexe Sach­verhalte in einfacher Sprache zu formulieren.
Eva von Wyl, Co-Projektleiterin

Was ist genau deine Rolle im Projekt?

«Prisma» entsteht in Zusammenarbeit mit dem Ingold-­Verlag, der passgenaue Kisam-Experimentier­karteien herausgibt. Zusammen mit Vera Jerjen leite ich bei «Prisma-­Kisam» den Projektteil «Prisma». Vera ist vor allem für die Projektleitung der digitalen Lehrwerksteile zuständig, während ich das Gesamtprojekt leite. Gemeinsam redigieren wir die Manuskripte und führen zusammen mit der fachdidaktischen Leiterin von der PH FHNW und der Projektleiterin des Ingold-Verlags das Autorenteam. Zu meinen Aufgaben gehört zudem die Kommunikation mit internen und externen Partnern.

Was sind die Herausforderungen bei der Arbeit an «Prisma»?

«Prisma» ist ein grosses, mehrteiliges Lehrwerk. Da ist es eine Herausforderung, den Überblick zu behalten. Wie gesagt entwickeln wir «Prisma» zusammen mit dem Ingold-­Verlag, der die Kisam-Materialien macht, sowie dem Autorenteam der Pädagogischen Hochschule der FHNW. Diese Zusammenarbeit muss koordiniert, Entscheidungen ­müssen getroffen und Begriffe definiert werden. Auch das war am Anfang eine Herausforderung; mittlerweile sind wir ein eingespieltes Team. Derzeit laufen ganz viele Arbeiten gleichzeitig: «Prisma 1» ist zwar bereits erschienen, konnte aber aufgrund der grossen Nachfrage schon nachgedruckt werden. Das ist grossartig. Aktuell wird gerade Band 2 gesetzt. Da laufen die Arbeiten am Themenbuch, am Begleitband und an den Arbeitsblättern gleichzeitig. Auch das digitale Angebot wird erstellt und redigiert. Zudem sind die Arbeiten an «Prisma 3» gestartet. Ich habe also den Inhalt von drei Bänden im Kopf.

Was macht dir besonders Freude?

Ich arbeite extrem gerne mit unserem Autorenteam von der PH FHNW zusammen. Das sind alles sehr engagierte und auch ehrgeizige Leute. Sie wissen, wie sie das Lehrwerk haben wollen, können aber auch mit Kritik und Anregungen der Redaktion umgehen. Das führt zu guten Diskussionen und noch besseren Lösungen. Zudem ist meine Lieblingsarbeit das Redigieren von Texten. Ich schaue, dass die Manuskripte der verschiedenen Autoren vereinheitlicht werden, dass der Gesamteindruck stimmt. Unser grosses Anliegen ist es, komplexe Sachverhalte in einfacher Sprache zu formulieren. Die Feinarbeit an der Sprache macht mir grossen Spass. Es ist ein wunderbares Gefühl, wenn man am Ende das gedruckte Buch in den Händen hält und weiss, dass man darin jeden Satz kennt. Ich kenne kein anderes Buch so gut wie «Prisma»!

Gibt es etwas, worauf du besonders stolz bist?

Sehr stolz bin ich darauf, wie wir die Methode Variablenkontrolle für «Prisma» entwickelt und aufbereitet haben. Auf einer einzigen Themenbuch-Seite haben wir eine ganze wissenschaftliche Methode abgehandelt und vereinfacht. Das war ein langer Prozess und die Leistung des ganzen Teams.

Apropos Team: An «Prisma» arbeiten ganz viele Menschen, Autoren, Grafiker, ­Redaktorinnen . . . Wie funktioniert die Zusammenarbeit?

Trotz einiger Wechsel sind wir inzwischen ein eingespieltes Team. Das Kernteam mit den Autoren, der fachdidaktischen Leitung und dem Ingold-Verlag arbeitet super zusammen. Wir haben einen grossartigen Setzer, der jeweils sehr gute Lösungen findet. Es ist nicht immer einfach, alle Bilder und Texte auf einer Seite so unterzubringen, dass die Seite noch attraktiv ist. Auch das Illustratorenteam arbeitet mit viel Sachverstand und denkt mit.

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Co-Projektleiterin Eva von Wyl und ­Leiter Lehrmittel­entwicklung Robert Fuchs sind erfreut, dass «Prisma» am Markt so gut ­ankommt.

Kannst du uns eine Anekdote im Zusammenhang mit «Prisma» erzählen?

Ein Autor hat mir gegenüber mal erwähnt, dass er manchmal etwas Panik hat, weil alles, was er schreibt, von Tausenden Schülerinnen und Schülern gelesen wird. Da hat er natürlich Recht. Für mich ist das ein Ansporn, meine Arbeit gut zu machen; wir sind uns der grossen Verantwortung, die wir tragen, sehr wohl bewusst.

Das Lehrwerk kommt am Markt sehr gut an. Was bedeutet dir das?

Es ist eine grosse Freude und Genugtuung, da man am Anfang nicht weiss, wie das Lehrwerk ankommen wird. Und es ist schön, wenn wir Rückmeldungen von Lehrpersonen erhalten, dass «Prisma» genau ihre Bedürfnisse erfüllt. Positiv überrascht hat uns, wie gut die Digitale Ausgabe für Schülerinnen und Schüler (DAS) läuft; unsere Erwartungen wurden bei Weitem übertroffen.

«Prisma» wird dich insgesamt rund fünf Jahre, bis 2021, beschäftigen. Wie bleibt man so lange motiviert bei der Sache?

Ich freue mich darüber, wenn ich miterleben kann, wie sich eine Sache entwickelt und sich die Puzzle-­Teile zusammenfügen. Es macht mir Spass, mich so lange mit etwas zu beschäftigen, bis ich es bis ins letzte Detail kenne. Ich finde es immer schade, wenn eine solche Arbeit abgeschlossen ist.

Und zum Schluss: Was war bisher dein Highlight im Zusammenhang mit «Prisma»?

Für mich ist ein Highlight, was aus Band 2 geworden ist. Von den ersten Manuskript-Skizzen bis zum fertigen Produkt hat sich sozusagen die Spreu vom Weizen getrennt. Herausgekommen ist ein grossartiges, stimmiges Produkt, in dem viel Arbeit steckt. Ich freue mich darauf, wenn der neue Band im Frühjahr 2020 aus der Druckerei angeliefert wird.

www.klett.ch/prisma

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Erstes digitales Lehrwerk: «digiOne»

Für «Prisma» entwickeln wir das erste komplett digitale Lehrwerk: «Prisma ­digiOne». In «digiOne» lässt es sich wie auf einer Website durch die Inhalte scrollen; Buch und Buchstruktur werden aufgehoben. Zentrale Elemente sind eine intuitive Navigation und ein Dashboard. Sie er­lauben schnelle Orientierung. Es gibt zwei Aus­gaben, eine für Lehrpersonen und eine für Schülerinnen und Schüler. «Prisma digiOne» erscheint im Frühjahr 2020.


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