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New World 1 und 2

Wie die Fremdsprache bedeutsam wird

«New World 1 und 2», das Lehrmittel für Englisch als zweite Fremdsprache, wird aktuell überarbeitet. Dr. Ruth Trüb ist fachdidaktische Beraterin und erzählt im Interview, wie das Englischlernen zum Erfolgserlebnis führt.

Portrait Ruth Trueb bearb
Dr. Ruth Trüb, fachdidaktische Beraterin «New World 1 und 2»

Ruth Trüb, erzählen Sie uns von Ihrem Werdegang und wie Sie fachdidaktische Beraterin von «New World 1 und 2» geworden sind?

Ruth Trüb: Ich bin ausgebildete Primarlehrerin und habe 12 Jahre in diesem Beruf gearbeitet. Mit einer Klasse im Kanton Aargau habe ich damals an einem Pilotprojekt zur Einführung des Faches Englisch auf der Primarstufe teilgenommen. Als dies dann im Anschluss flächendeckend eingeführt wurde, wurde ich von der Pädagogischen Hochschule der Fachhochschule Nordwestschweiz (PH FHNW) angefragt, ob ich an der Weiterbildung von Lehrpersonen mitwirken möchte. So kam es, dass ich – neben meiner Haupttätigkeit als Primarlehrerin – viele Jahre auch in der Erwachsenenbildung tätig war. Nach einiger Zeit habe ich ein Masterstudium in Englischdidaktik an der Universität York in England absolviert und später doktoriert. Nun bin ich seit mittlerweile 11 Jahren als Dozentin tätig. Nebst meiner Arbeit in der Aus- und Weiterbildung arbeite ich auch in Forschungs- und Entwicklungsprojekten mit, wie hier bei «New World 1 und 2». Eine bunte Palette an Arbeiten also, die mir sehr viel Freude bereitet.

Was bedeutet Ihnen das Mitwirken bei der Entwicklung von Lehrmitteln?  

Ich weiss einfach, wie wichtig gute Lehrmittel für einen erfolgreichen Unterricht sind. Daher habe ich bei der Anfrage des Klett und Balmer Verlags gerne zugesagt. Wichtig ist mir unter anderem auch die Ausrichtung auf den Lehrplan 21 und dessen Kompetenzziele. Und dass die fremdsprachendidaktischen Konzepte, welche künftige Lehrpersonen an den Pädagogischen Hochschulen kennenlernen, in den Lehrmitteln sichtbar sind. Es soll möglich sein, in der Arbeit mit einem Lehrmittel diese Konzepte direkt umzusetzen und anzuwenden. Dafür braucht es eine gewisse Kohärenz, damit es keinen Bruch zwischen dem Gelernten in der Hochschule und dem Lehrmittel im Berufsalltag gibt.  

«Ich weiss, wie wichtig gute Lehrmittel für den Unterricht sind.»
Dr. Ruth Trüb, fachdidaktische Beraterin «New World 1 und 2»

Worauf legen Sie bei «New World 1 und 2» aus fachdidaktischer Sicht ein besonderes Augenmerk?

Mir ist es ein Anliegen, dass zum Beispiel kommunikative Fertigkeiten wie Hören, Sprechen, Lesen und Schreiben im Fokus stehen. Auch die Aufgabenorientierung (das sogenannte Task-based learning) ist mir wichtig, also dass jede Unit mit einer handlungsorientierten Mission abgeschlossen wird, auf die man während der Unit hinarbeitet. Ausserdem ist die Ausrichtung auf einen differenzierten Unterricht unumgänglich, denn unterschiedliche Leistungsniveaus sind die Normalität im Unterricht. Hier ist es mir wichtig, dass Möglichkeiten für die Differenzierung direkt in den Aufgabenstellungen integriert sind und dass es genügend sprachliche Unterstützung für die Kinder gibt, sodass sie die geforderten Aktivitäten in der Fremdsprache auch erfolgreich durchführen können. Und natürlich braucht es auch offene Aufgabenstellungen, bei denen eine natürliche Differenzierung möglich ist und die jedes Kind auf seinem individuellen Niveau bearbeiten kann.  

Wie muss man sich Ihre Arbeit genau vorstellen, wie gehen Sie vor?

Die Unterlagen, die ich vom Verlag bekomme – also im Fall von «New World 1 und 2» verschiedene Teile der Units – lese ich, grob formuliert, zweimal durch. Beim ersten Mal verschaffe ich mir einen Überblick und versuche, vom Ziel her zu denken: Welche Kompetenzen sollen die Kinder in dieser Unit erwerben? Welche Mission steht am Ende der Unit? In einer Mission wird nochmal alles zusammengebracht und angewendet, was zuvor in der entsprechenden Unit gelernt wurde. Welche sprachlichen Ressourcen brauchen die Lernenden also für diese Aufgabenstellung, um erfolgreich zu sein? Zudem schaue ich generell, ob Aufbau und Struktur der Unit Sinn machen, ob die Themen abwechslungsreich sind oder ob genügend Differenzierung vorhanden ist.

Das klingt bereits nach viel Arbeit. Was passiert im zweiten Schritt?

Ich schaue noch einmal spezifischer hin, hier kommt eigentlich meine Hauptaufgabe! (lacht) Mein Fokus liegt dann ganz stark auf den einzelnen Aktivitäten und deren Reihenfolge. Ich befasse mich mit den Lernprozessen der Schülerinnen und Schüler. Also: Helfen die Aktivitäten den Kindern, die gewünschten Kompetenzen aufzubauen? Eine grosse Herausforderung in der Fremdsprachendidaktik ist, dass man nicht alles einfach voraussetzen kann.  

Was meinen Sie damit genau?

Ich mache ein Beispiel: Die Schülerinnen und Schüler sollen jemanden auf Englisch interviewen. Dann ist es zentral, dass sie vorher bereits einmal ein solches Interview gehört haben, zu einem ähnlichen Thema wie sie es danach führen sollen. Es ist eine absolute Grundlage, dass man zuerst das Hörverständnis aufbaut, damit die Lernenden überhaupt verstehen, worüber im Interview gesprochen wird. Erst danach legt man den Fokus auf die Sprache, also wie man Fragen formuliert, was man fragen und darauf antworten kann. Diese Grundlagen braucht es, damit die Kinder selbst kommunizieren können. Und: Es ist wichtig, dass solche Aufgaben persönlich gestaltet werden können, dass die Lernenden also ihre eigenen Gedanken einbringen können. Ich glaube, dass dies enorm wichtig ist, damit das Fremdsprachenlernen für die Kinder überhaupt bedeutsam wird. Sie merken, dass sie bereits in den ersten Wochen des Englischunterrichts selbst kommunizieren können, das ist motivierend für die Schülerinnen und Schüler! Sie sollen beim Lernen der Fremdsprache erfolgreich sein.

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«New World 1» für die 5. Klasse erscheint im Januar 2025, «New World 2» (6. Klasse) folgt im 1. Quartal 2026.

Was gefällt Ihnen an der Neuausgabe von «New World 1 und 2» besonders gut?

Besonders gut gefällt mir die stärkere Gewichtung der mündlichen Sprachfertigkeiten und dass die Lernstrategien explizit integriert werden. Ich denke, das ist sehr wichtig für alle Lernenden. Im Coursebook gibt es am Anfang jeder Unit eine praktische Übersichtsseite, auf der ersichtlich ist, was die Core Activities sind und woraus die Mission am Ende der Unit besteht. Es ist sowohl für die Lehrpersonen als auch für die Lernenden wichtig zu sehen, was das Ziel einer Unit ist. Im Teacher’s Book ist eine Übersichtsseite für jede Unit zu finden, auf der die jeweiligen Lernziele aufgeführt sind. Diese sind auf die Aktivitäten der Units zugeschnitten. Eine schöne Neuerung und ein wichtiges Tool für die Lehrpersonen!

Ebenfalls gut gefällt mir, dass möglichst viele verschiedene Textsorten behandelt werden. Man arbeitet neben Interviews auch mit Präsentationen, Beratungsgesprächen, E-Mails, Tagebucheinträgen, Werbebroschüren usw. Das ist für die Lernenden spannend und sie können auf Wissen zurückgreifen, das bereits aus anderen Fächern vorhanden ist, zum Beispiel wie ein E-Mail oder eine Werbebroschüre aufgebaut sein kann. «New World» ist ja ein Lehrmittel für Englisch als zweite Fremdsprache, daher verfügen die Schülerinnen und Schüler bereits über Kenntnisse aus dem Deutschunterricht und aus mindestens einer anderen Sprache, beispielsweise aus dem Französischunterricht. Darauf können sie zurückgreifen und dann noch die sprachspezifischen Ressourcen aufbauen. Das gehört dann zur Mehrsprachigkeitsdidaktik, also zum Verknüpfen von verschiedenen Sprachen. In «New World 1 und 2» gibt es einige schöne Neuerungen. Ich bin selbst gespannt, wie das fertige Endprodukt aussehen wird!  

 

Mehr Informationen zum Lehrwerk 

Neuausgabe «New World 1 und 2» - Diese Neuerungen erwarten Sie

- Mehr Differenzierungsmöglichkeiten für heterogene Klassen, digital und in den gedruckten Ausgaben

- Mehr Übungsmaterial

- Ein grösseres Angebot an veränderbaren summativen Lernkontrollen, die neu mit formativen Lernkontrollen und einem Kriterienraster zur Beurteilung der Tasks pro Unit ergänzt werden

- Anpassung der Lernziele an den Lehrplan 21

- Aufzeigen der Progression, Grammatik wird sichtbarer gemacht

- Wortschatzaufbau wird sichtbarer gemacht

- Alle Medien (Audios, Videos) sind neu digital verfügbar 


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