- Mathematik
- 3. Zyklus
Mathbuch
Stimmen aus dem Arbeitszimmer
Es ist so weit: Das «mathbuch», Lehrmittel für die Sekundarschule, wird überarbeitet. Ein Team hat sich formiert und stellt sich den Herausforderungen einer Neuausgabe.
- Veröffentlicht:17.05.2023
- Autorin:Pamela Nussbaumer
- Bild:Peter Hofstetter
Digitale Tools bieten neue Möglichkeiten, Mathematik zu lehren und lernen.Martin Lacher, fachdidaktischer Co-Leiter «Mathbuch»
Angeregte Gespräche dringen durch die Tür des Arbeitsraums an der Pädagogischen Hochschule Luzern, dabei hat die eigentliche Autorenarbeit noch gar nicht begonnen. Beat Wälti schiebt noch ein letztes Pult und zwei der bunten Stühle in den Halbkreis um die Leinwand, Martin Lacher schaltet den Beamer ein – jetzt ist alles bereit für die Sitzung. Die beiden blicken erwartungsvoll in die Runde. Auf einem der Tische liegt ein abgegriffenes Exemplar des «mathbuchs». Nicht nur dieses Exemplar ist inzwischen etwas in die Jahre gekommen: Zehn Jahre sind vergangen, seit die aktuelle Ausgabe erschienen ist. Zeit für eine Neuausgabe.
Seit gut zwanzig Jahren dabei
Beat Wälti und Martin Lacher wurden vom Klett und Balmer Verlag mit der didaktischen Leitung des neuen Lehrmittels betraut. Beide sind Fachdidaktiker für Mathematik – Beat Wälti an der PH Bern, Martin Lacher an der PH Luzern – und beide arbeiten schon lange und intensiv mit dem aktuellen «mathbuch». Das Konzept, das sie für die neue Ausgabe entwickeln, bleibt dementsprechend auch den bisherigen Leitideen des «mathbuchs» treu und setzt sie fort. Wie diese aussehen, weiss wahrscheinlich kaum einer besser als Beat Wälti, der bereits an der ersten Ausgabe vor zwanzig Jahren als Autor beteiligt war. «Der Titel hiess damals noch ‹mathbu.ch›», erzählt er. «Der Fokus lag von Anfang an darauf, reichhaltige Aufgaben zu entwickeln, die zum Nachdenken, Diskutieren und zu vertieftem Üben anregen.» Statt Aufgabenblöcken, die die Schülerinnen und Schüler still abarbeiten mussten, führten die Lernumgebungen sie durch Alltagssituationen oder strukturierte Fragestellungen an mathematische Probleme heran, über die sie sich in der Klasse austauschen konnten. «In der ersten Überarbeitung, hin zum aktuellen ‹mathbuch›, haben wir das Lehrmittel dann neu strukturiert, um es an die Anforderungen des Lehrplans 21 anzupassen, und haben dessen Kompetenzen klar ausgewiesen.»
Wichtigste Aspekte der Neuausgabe
Der Klett und Balmer Verlag hat entschieden, das erfolgreiche Lehrwerk «mathbuch» einer Weiterentwicklung zu unterziehen. Im Fokus der Neuausgabe stehen der Anschluss an digitale Unterrichtsformen sowie eine inhaltliche Neustrukturierung. Schwerpunkte liegen dabei auf kooperativem Lernen, einer hohen Differenzierfähigkeit und vielfältigen Förder- und Beurteilungsmöglichkeiten. Das neue «Mathbuch» entsteht erstmals nicht mehr in Kooperation mit dem Schulverlag plus.
Erste Konzeptideen stehen
Das neue Konzept wird nun noch übersichtlicher. «Wir bauen die Inhaltsverzeichnisse der drei Jahrgangsbände komplett identisch auf», erzählt Wälti. «In jedem Schuljahr behandeln wir zur gleichen Zeit die gleichen Themen. So wird die Arbeit mit dem Lehrmittel intuitiver und man kann sich einfacher zwischen den verschiedenen Themen und Stufen orientieren, auch in altersdurchmischten Klassen.» Die Aufteilung in Themenbuch und Arbeitshefte sowie die Versionen G und E möchte man hingegen beibehalten.
Ein starkes Team
Neben Wälti und Lacher arbeiten momentan zwei weitere Autoren und eine Autorin mit langjähriger Unterrichtspraxis in der Sekundarstufe I: Tabea Werren, Andreas Richard und Marco Hübner. Zum Team gehören zudem Manuela Altorfer und Daniel Grohé, die die Projektleitung seitens Klett und Balmer Verlag innehaben. Sara Venzin, die bereits bei der aktuellen «mathbuch»-Ausgabe mitarbeitete, komplettiert die Gruppe als externe Redaktorin.
Dass die Chemie im Team stimmt, merkt man sofort, wenn man ihm bei der Arbeit zusieht. «Wir haben uns rasch gefunden und teilen ähnliche didaktische Vorstellungen», erklärt Wälti. «Ich schätze sehr, dass jede und jeder sich traut, die eigenen Ansichten einzubringen. Wir haben grossen Respekt voreinander.» Sicherlich werde es auch bei ihnen Differenzen geben. «Das könnte zu einer gewissen Mehrarbeit führen, weil wir diese dann ausdiskutieren müssen», vermutet er lachend. Schliesslich seien aber alle motiviert, etwas zu schaffen, das es so noch nicht gegeben habe.
Mehr Dynamik im Unterricht
Eine der grossen Herausforderungen, denen der Verlag gegenübersteht, ist die Überführung des neuen «Mathbuchs» ins digitale Zeitalter. Dabei hilft es, dass das Team sehr offen für digitalen Unterricht ist: «Digitale Tools bieten ganz neue Möglichkeiten, Mathematik zu lehren und lernen», erzählt Martin Lacher. «Der Unterricht wird dadurch innovativer.» Die Vision für das neue «Mathbuch» ist es, diese Werkzeuge direkt in den Lernprozess zu integrieren und diesen damit dynamischer, interaktiver und nachhaltiger zu gestalten. Dafür hat der Verlag ein eigenes Projektteam zusammengestellt. Dass in den Köpfen der Autorinnen und Autoren auch sonst noch die eine oder andere kreative Idee steckt, lässt sich den angeregten Gesprächen im Arbeitszimmer bereits entnehmen. Welche Gedanken dereinst den Raum verlassen werden, wird sich noch zeigen.
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