
- Englisch
- 2. Zyklus
Young World 1– 4
A new era of «Young World»
Das Lehrwerk für Englisch als erste Fremdsprache wird überarbeitet. Wir haben mit Silvia Frank Schmid, fachdidaktische Leitung, und Marco Christen Anderhub, Autor der ersten Unit von Band 1, über die Neuerungen gesprochen.
- Veröffentlicht:19.03.2025
- Autorin:Susanne Reinshagen
- Bild:Samuel Erni, Johanna Unternährer Fotografie
Weshalb ein beliebtes und etabliertes Lehrmittel überarbeiten? Um es noch besser, praxistauglicher und einfacher in der Anwendung zu machen und es optimal auf den hybriden Unterricht auszurichten. Zahlreiche Rückmeldungen aus der Schulpraxis zeigen, dass das Projektteam damit auf dem richtigen Weg ist. Unsere Gesprächspartnerin und unser Gesprächspartner wissen mehr.
Warum wird «Young World» überarbeitet?
Silvia Frank Schmid: Wir wollen «Young World» weiter verbessern, modernisieren und dem aktuellen Zeitgeist anpassen. Zusammen mit «Open World», das parallel weiterentwickelt wird, entsteht eine gut aufeinander abgestimmte Lehrmittelreihe mit zyklischem Aufbau.
Wo liegt der Fokus bei der Überarbeitung?
S. Frank Schmid: Bei den Bereichen Materialisierung, Differenzierung und visuelle Gestaltung. Einen starken Schwerpunkt setzen wir auch auf den hybriden Unterricht, also den Einbezug von digitalen und analogen Lernangeboten. Dazu bauen wir das digitale Angebot stark aus. Alle digitalen Lehr- und Lerninhalte werden sich an einem Ort befinden, im sogenannten digitalen Raum. So wird hybrid unterrichten einfach und intuitiv. Auch neue Themen und Inhalte sowie das altersdurchmischte Lernen (AdL) nehmen in der Neuausgabe einen wichtigen Platz ein.
Wir wollen «Young World» weiter verbessern, modernisieren und dem aktuellen Zeitgeist anpassen.Silvia Schmid, fachdidaktische Leitung
Wie sieht die neue Materialisierung aus?
S. Frank Schmid: Wir verschlanken die Materialisierung der Lehrwerksreihe stark. Zukünftig gibt es pro Schuljahr ein Coursebook in Form von zwei Semesterheften, in denen alles enthalten ist. Damit entfällt das Wechseln zwischen Activity Book und Pupil’s Book. Gleichzeitig reichern wir das individuelle Lernangebot digital stark an.
Marco Christen Anderhub: Das Lehrwerk wird aus einem Guss sein. Das Coursebook bildet den roten Faden für den Unterricht. Es ist zielbasiert und aufbauend. Mit zusätzlichen Lernangeboten vertiefen und automatisieren die Kinder den Lernstoff.
Mehr Differenzierung – was ist das Konzept?
S. Frank Schmid: Wir kombinieren gemeinsame, geführte Lernphasen mit individuellem Lernen. Die Lehrperson hat bei der geführten Lernphase eine zentrale Rolle. Sie gibt Inputs und animiert die Kinder zum Sprechen. Danach arbeiten die Schülerinnen und Schüler vermehrt selbstständig. Ihnen steht dafür ein vielfältiges, differenzierendes Lernangebot zu allen Kompetenzen und auf unterschiedlichen Niveaus zur Verfügung. Das können Spiele, Redeanlässe, Kopiervorlagen, Audios und andere Materialien sein.
M. Christen Anderhub: Das Coursebook und das individuelle Lernangebot im digitalen Raum eignen sich sehr gut zum Differenzieren in heterogenen wie auch in AdL-Klassen.
Welche Differenzierungsmöglichkeiten bietet das Coursebook selbst?
M. Christen Anderhub: Im Coursebook finden sich neben den Aufgaben, die sich an alle Lernenden richten, Aufgaben mit unterschiedlichen Niveaus: die hinführenden, vorentlastenden Aufgaben und die weiterführenden Aufgaben. Je nach Lernstand lösen die Schülerinnen und Schüler den entsprechenden Aufgabentyp.
S. Frank Schmid: Eine weitere Differenzierungsmöglichkeit bilden die Tasks, im Sinne von Task-based Learning. Diese offenen Aufgaben bilden den Abschluss einer Unit und die Schülerinnen und Schüler zeigen dort, was sie gelernt haben. Die Präsentationen der sogenannten Task Outcomes variieren je nach Lernniveau.
Das Lehrmittel wird offener und vielfältiger in der Darstellung und den Themen.Marco Christen Anderhub, Autor Band 1
Wie wichtig ist die visuelle Gestaltung?
S. Frank Schmid: «Young World» bekommt eine moderne und ansprechende visuelle Gestaltung. Die Illustrationen werden den Zeitgeist und die Vielfalt widerspiegeln und den Lernenden viel zum Entdecken bieten. Jede Unit startet deshalb mit einem Wimmelbild. Die neuen Illustrationen bieten viele Möglichkeiten für Sprechanlässe.
M. Christen Anderhub: Für die Unit 1 sieht das wie folgt aus: Sie stellt im Gegensatz zur aktuellen Ausgabe nicht die Familie in den Fokus, sondern das Kind selbst mit seinen Vorlieben. Es kann über sich, seine Familie, Hobbys etc. erzählen. Dadurch entwickelt sich eine thematische Vielfalt, die sich in einem Wimmelbild gut abbilden lässt. Die Kinder vertiefen sich darin und entdecken immer wieder neue Figuren und Szenen, die sie benennen. Das Lehrmittel wird offener und vielfältiger in der Darstellung und den Themen.
Marco Christen Anderhub und Silvia Schmid diskutieren Neuerungen für «Young World»
Das Team von «Young World»
• Alicia Romero und Sarah Tobler: Projektleitung Klett und Balmer
• Yasmin Frei: Produktmanagerin Klett und Balmer
• Silvia Frank Schmid: Fachdidaktische Leitung, Dozentin an der PH Luzern für Englisch Fachdidaktik Primar, Autorin «Young World 1–4» (2018)
• Illya Arnet-Clark: Autorin Band 1, Dozentin an der PH Schwyz für Englisch Fachdidaktik Primar, Autorin «Young World 1–4» (2018, 2005)
• Marco Christen Anderhub: Autor Band 1, Primarlehrer
• Alessandra Coiro-Dedei: Autorin Band 1, Fremdsprachendidaktikerin, Primarlehrerin, Autorin Évaluations «C’est ça»
• Katharina Maurer: Autorin Band 1, Primarlehrerin, Autorin DaZ-Handreichung zu den «Sprachstarken»
• Mirjam von Rotz: Autorin Band 1, Primarlehrerin
Gibt es auch didaktische Neuerungen?
S. Frank Schmid: Die didaktische Stossrichtung ändert sich nicht erheblich. Dennoch möchte ich drei Punkte herausstreichen.
Erstens das Communicative Language Teaching: Die Lernenden sollen die Sprache vor allem als Kommunikationsmittel brauchen und dabei auch Fehler machen dürfen. Fehler sind Teil des natürlichen Lernprozesses. Die korrekte Anwendung kommt aber nicht zu kurz: Wortschatz und Grammatik sind in «Young World» fest verankert. Dazu gibt es im Coursebook einen Language Focus. Dieser greift die grammatischen Punkte nochmals auf, die gelernt werden sollen.
Zweitens: «Young World» schafft eine anregende und wohlwollende Lernsituation mit starkem Lebensweltbezug. So können die Schülerinnen und Schüler das Gelernte sofort anwenden und nicht erst später im Sinne von «learn now, use later». Deshalb sind alltagsnahe, altersgerechte Themen so zentral. Dargestellt in Wimmelbildern, können die Lernenden in die englischsprachige Welt eintauchen. Spiele, Lieder oder Geschichten dürfen dabei genauso wenig fehlen wie reale kommunikative Situationen.
Der dritte Punkt ist das Content and Language Integrated Learning (CLIL). Das Konzept des fächerübergreifenden Lernens integrieren wir nun auch in Band 1 und 2 konsequenter und bauen vermehrt kleine CLIL-Momente ein. Wir regen die Lehrpersonen im Begleitband dazu an, solche Unterrichtssequenzen auf andere, passende Fächer auszudehnen.
Marco, kannst du uns erzählen, wie du bei der Entwicklung der Unit 1 vorgegangen bist?
M. Christen Anderhub: Ich plante die Unit rückwärts! Wenn ich kompetenzorientiert unterrichten will, muss ich die Lernziele definieren, die am Ende der Unit erreicht werden sollen. Also erarbeite ich zuerst den Task. Dabei gehe ich von der Lebenswelt und den Vorlieben der Lernenden aus. Danach gestalte ich die Lerninhalte der Unit. In der Unit 1 stellen sich die Kinder vor. Also fragte ich mich, was es braucht, damit sie diesen Task erfüllen können. Das bestimmt den Aufbau und den Inhalt der Unit.
Wie arbeitet das Team zusammen?
S. Frank Schmid: Unser Projektteam ist grossartig. Die Zusammenarbeit mit den zwei erfahrenen Projektleiterinnen Alicia Romero und Sarah Tobler ist sehr professionell und unterstützend. Zudem haben wir sehr gute Autorinnen und Autoren, die einen grossen Praxisbezug haben und über viel Erfahrung in der Lehrmittelentwicklung verfügen. Untereinander bilden wir Tandems für einen regen Austausch und Wissenstransfer. Wir ergänzen uns alle bestens und haben viel Spass an der Zusammenarbeit.
M. Christen Anderhub: Ich bin neu als Lehrmittelautor tätig. Meine Tandem-Partnerin ist erfahren und unterstützt mich sehr. Dieses Tandem-Konzept sichert fliessende Übergänge von Unit zu Unit. So entsteht ein gut abgestimmtes Lehrwerk.
Erscheinungstermine
Die Neuausgabe von «Young World» steht für den Einsatz im Unterricht wie folgt bereit:
«Young World 1»: Schuljahr 2027/28
«Young World 2»: Schuljahr 2028/29
«Young World 3»: Schuljahr 2029/30
«Young World 4»: Schuljahr 2030/31
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